Was macht Angela Merkel, nachdem sie das Amt niedergelegt hat?
Heute bist Du herzlich in die aktuelle Produktion zur neuen Comedy Podcastfolge MERKEL PRIVAT eingeladen (mit Textbuch)
Die Miniserie MERKELPHONE ist in der erster Staffel am kommendem Donnerstag (23.12.21) veröffentlicht. Es ist eine zweite Staffel in Planung, aber das dauert noch, bis die fertig geschrieben und produziert ist. Und wir befassen uns in der Zwischenzeit mit einem Thema, das uns aktuell umtreibt: Was macht Angela Merkel, nachdem sie das Amt niedergelegt hat?
Wie sich die ABHÖRSPIELE zu dieser Frage stellen, kannst Du demnächst in neuen Folgen abhören. Aber jetzt will ich Dir einige Details vom Aufnahmetag erzählen. Produziert haben wir letzten Donnerstag in laufender Inszenierung, on location – zwischendrin war unsere Location auch die eines Filmteams, das für eine Fernsehserie gedreht hat, aber wir haben uns arrangiert.
Bei den Aufnahmen on the road mit MERKEL PRIVAT hatten wir jede Menge Spaß, aber auch viele lärmende Baustellen, die wir weiträumig umgehen mussten. Marc Parisotto war wieder unser Meister des bewegten Tons. Zwei Ambisonic-Mikrophone, die einen Raumton in 360 Grad aufnehmen und jeweils ein Ansteckmikro bei jedem der drei Darsteller war unser Abhörbesteck dieses Mal.
Hier füge ich Dir einen Auszug aus unserer Dispo ein: München, Rosengasse 25, Treff am Donnerstag, den 17.12.21 um 14 Uhr 45 Uhr (es wird 5 Grad haben und keinen Regen!). Wir treffen uns an der Skulptur „Sigi Sommer“ links vom Eingang zu KAUTBULLINGER, das Schauspieler:innen-Ensemble von ABHÖRSPIELE: Lucca Züchner (Fr. Merkel), Peter Wolter (Hr. Sauer), Matthias Kostya (Lothar), (Matthias macht uns auch die Standfotos), vom Team sind dabei: Sylvia Schirmer (Regie), Marc Parisotto (Ton)
Ich habe die Rohdaten schon anhören können und durfte mich freuen. Ich finde, die ABHÖRSPIELE on the road klingen vielversprechend in Richtung „neues Hörerbnis“: Comedy Podcast in 3D Audio – mit bewegtem Ton. Jetzt habe ich meine Schnittliste geschrieben. Morgen früh gehe ich in den Schnitt zu meiner Toncutterin Claudia Enzmann. Danach in die Mischung. Hierfür arbeite ich zum ersten Mal mit einem neuen Mischtonmeister zusammen, da Martin Rieger, der die MERKELPHONE-Folgen mit mir gemischt hat, im verdienten Weihnachtsurlaub ist. Wir sind alle gespannt, wie sich das neue Hörformat anhört und was da alles noch kommt und freuen uns, wenn Du weiter abhörst.
Und im Falle, dass Du jetzt schon besonders neugierig auf die neue Premierenfolge zu MERKEL PRIVAT? bist, füge ich Dir unser Textbuch ein, als Lesestoff. Aber jetzt erstmal die tollen Standfotos von Matthias Kostya vom Aufnahmetag mit Merkel on the road.
Joachim im Laufen, leise zischelnd =J) Angela, bleib hier!
Lothar im Laufen, leise beschwörend =L) Frau Bundeskanzlerin, bitte!
Angela, renitent, über die Schulter nach hinten = A) Nur Merkel bitte.
L) Frau Doktor Merkel, ich muss sie bitten…
A) Ne, ne, ich bin jetzt ne ganz normale Person…
J) Also so normal auch wieder nicht.
A) …und sagen Sie bitte ihren Leuten, sie sollen mehr Abstand halten.
J) Meine Frau will jetzt auch mal das Gefühl haben, sie kann sich bewegen wie ein normaler Mensch.
A) Ein normaler Mensch, das war ich doch immer, oder nich?
J) Ja klar. (klingt wenig überzeugend)
A) Du nu wieder. Jedenfalls gehe ich da jetzt in den Laden rein. Ich will für meinen Kulli neue Mienen kaufen.
J) Achtung, Reizwort: Mienen.
A) Ja, Mienen für den Kulli.
J) Online bestellen tut meine Frau ja nichts, wegen…. weshalb eigentlich?
A) Ich kann ja schlecht in Glasgow ans Redner*innenpult stellen und dann bestelle ich bei Amazonien, und bei dem Laden hier weiß ich ganz genau, dass es diese Kugelschreiber… (äh) dass es das „Zubehör“ gibt. Das Reizwort sag ich jetzt nicht.
L) Sagen Sie mir, welcher Kugelschreiber es ist, ich hole die Mien, das Zubehör, und sie warten solange im Wagen.
A) Ne, ich habe jetzt 16 Jahre im Wagen gewartet, jetzt is ma gut. Ich bin eine Durchschnittsbürgerin.
J) Das hat keinen Zweck, meine Frau ist stur.
A) …und ich stelle mich jetzt in die Warteschlange, wie alle anderen. Joachim, hast Du meinen Impfnachweis dabei?
J) Ja, deinen Freifahrtsschein habe ich auf meinem Handy. Ein eigenes Handy will meine Frau jetzt nicht mehr haben.
A) Sind ja auch immer noch genug um einen herum, die ein Handy haben. Und das mit dem Abhören damals, so was will ich nich noch mal erleben. Schon gar nicht, wo ich jetzt eine Privatperson bin, mit Privatsphäre.
J) Das war auch damals nicht in Ordnung von Barak. Nu ist er ja auch schon Geschichte.
A) Den Obamas könnte ich jetzt mal eine Neujahrskarte schreiben. Erinnere mich, dass ich frage, ob die hier eine auf Englisch haben. Wenn ein Laden sowas vorrätig hat, dann sind die es hier, den Laden hat mir der Bürgermeister höchst persönlich bei der letzten Sicherheitskonferenz empfohlen, der ist toll. Wirste gleich sehen. – In der Warteschlange stehen, da fühle ich mich wieder wie ein junges Mädchen. – Warum steht den da in allen Schaufenstern „Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“?
J) (trocken) Schau mal nach oben, auf dem Dach sitzt ein Pleitegeier.
A) Das soll ein Weihnachtsengel sein, denke ich. Und es stehen ja auch massenweise Leute an. Wieso sollten die Pleite machen?
J) Ja, wieso wohl.
A) Das täte mir jetzt aber leid, da komme ich mir ja vor, wie eine Leichenschänderin.
J) (während er sein Handy durchsucht) ….eine Totengräberin vielleicht? So, jetzt ist Dein Impfcode verschwunden, ich hatte ihn doch extra in einen Ordner abgelegt….
A) Hast ihn nicht?
J) Ich verstehe es nicht.
A) Hoffentlich hat den keiner gehackt und läuft jetzt mit meinem Impfpass rum.
J) Angela, manchmal leidest Du an Verfolgungswahn.
A) Berufskrankheit, aber das legt sich ja nun bald. Lothar, wären sie doch so nett und erledigen Sie die Sache mit den Kugelschreiber (äh)… sie wissen schon. Wie es aussieht, komme ich da gar nicht rein….
J) Das kann doch nicht wahr sein. Ich hatte ihn doch gestern Abend im Hotel noch extra…
A) Sag mal, dein Handy, das sieht exakt so aus, wie das Gerät von damals, Lothar Sie erinnern sich?
J) Nein! Das ist natürlich ein anderes Gerät. Aber die Simkarte habe ich behalten, sonst hätte ich ja gar keine einzige Adresse mehr gehabt.
A) Das ist jetzt nicht Dein Ernst.
J) Jetzt hör mal auf, so schwarz zu sehen und immer zu glauben, die Welt interessiere sich noch großartig für das, was bei uns gesagt wird. Kein Hahn kräht nach uns.
A) …und keine Henne. Du musst bitte mehr auf Deine Sprache achten, auch wenn Du zu deinen Studenten sprichst.
J) Den Studentinnen.
A) Ja, zu denen sprichst du ja besonders gerne.
J) Ach was. Jedenfalls ändern sich die Zeiten. Zum Abschied groß gefeiert und Tschüss.
A) Hoch gelobt, bis zum nächsten Flop. Ist mir bekannt. – Komm wir gehen jetzt zum Rathaus hinüber, ich sag dem Dieter rasch Guten Tag und frag ihn bei der Gelegenheit, was mit seinem Lieblingsschreibwarenladen passiert ist…. Lothar, wir gehen mal eben….
AUF DEM WEG ZUM RATHAUS
J) Lothar?
A) Na, der steht doch jetzt in der Schlange.
J) Wie heißt der Lothar eigentlich mit Nachnamen. Ich finde es diskriminierend, ihn immer nur mit seinem Vornamen anzusprechen.
A) Das weiß ich nicht, der Kauder hat ihn mir als Lothar vorgestellt. Und als ich ihn mal gefragt hatte, ist er ausgewichen: „Lothar“ würde genügen.
J) Klar, in dem Metier: Nenne keine Namen und keine Adresse, die Telefone werden alle von der Gegenpartei abgehört und dann heißt man eben Lothar. – Herr Lothar sage ich ab jetzt. Der sollte für uns beim Bürgermeisterbüro anrufen und Deinen Überraschungsbesuch ankündigen.
A) Das macht doch einen riesen Heckmeck. Nein, ich gehe da kurz rein und wenn Dieter da ist, ist gut und sonst lassen wir das.
J) Du kannst da nicht einfach reingehen.
A) Klar kann ich.
J) Hallo? Du bist jetzt eine normale Bürgerin. Siehst du die rote Linie?
A) Ich sehe hier eine Linie, zwischen dem Kopfsteinpflaster und der Schwelle, meinst du die? Die ist aber nicht rot. Oder meinst du das eher symbolisch, wegen dem roten Dieter? (hihi)
J) Dein Humor schlägt wieder um sich. Halt Dich zurück.
A) Siehst Du das Blatt vor meinem Mund?
J) Ne (kleiner Lacher).
A) Eben. Das ist nu weg.
J) Angela unpluged – das kann heiter werden.
A) Ja, ich kann jetzt tun und lassen, was ich will und sagen was ich will, kann ich auch.
J) In deinen Grenzen.
A) Ich glaube, diese rote Linie hier führt uns direkt hoch zum Dieter.
J) Angela, ich glaube ich muss Dir die neuen Bewegungshinweise im öffentlichen Raum mal erklären…
A) Von denen habe ich weiß Gott genug mitgekriegt.
J) Ich meine nicht die Regeln, an denen du als Kanzlerin beteiligt warst, sie aufzustellen, sondern die Regeln, mit denen alle anderen leben.
A) Hallo! – Die Mädchen haben mich gerade gegrüßt. Schau, die junge Generation kennt mich.
L) (schließt auf) Frau Merkel, für die Besorgung ist ein Kollege zuständig, ich bleibe bei ihnen.
J) Sehr gut, Herr Lothar, könnten Sie bitte die Nummer des Bürgermeisterbüros für uns herausfinden? Mein Handy ist jetzt vollkommen zusammengebrochen.
A) Die Mädchen drehen sich um, die erkennen mich.
J) Glaub ich nicht, die sind ja nicht Deine Wählergruppe und Du bist keine Rapperin.
A) Haste auch wieder recht, die gehen weiter. Aber mich würde jetzt schon mal ihre politische Haltung interessieren…
J) Angela bleib hier! Lothar, Herr Lothar, schauen sie mal bitte, meine Frau geht in die öffentliche Damentoilette!
L) Oh yeah, so do I.